Bronnen – sangesliebe bronnen 1926

Bronnen

Aus dem Geschichtsbuch:

Erste Benennung im Jahre 1147

Der Weiler Bronnen findet im Jahre 1147 die erste schriftliche Benennung. Umringt von Wäldern und saftige Wiesen besteht der Ortsteil der Gemeinde Neuler aus meist schönen und großen Bauernhäusern, wobei auch hier der Rückgang der landwirtschaftlichen Anwesen Einzug gehalten hat. Mittlerweile zählt der Weiler zirka 140 Einwohner. Mit dem “Binderhof” und dem “Oberen Kohlwasen” besitzt der Ort, drei in verschiedene Täler liegende, schön anzusehende Außengehöfte. Hart am Hangabbruch zu einem Seitental des Krummbaches befindet sich eine sehr alte Dorfkirche. Die Kapelle ist eines der bedeutendsten Denkmäler der Gegend.

St. Ägidiuskapelle

kirche

Das kleine Gotteshaus, welches dem hl. Ägidius geweiht wurde, mag im Ursprung eine wehrhafte Anlage aus dem 12. oder 13. Jahrhundert gewesen sein. Diesem quadratischen Turmbau wurde auf der Ostseite ein geschlossener Saal angebaut. Im Kapelleninneren geht das einschiffige Langhaus in ein tonnenförmiges Gewölbe über. Im Altarraum unter dem Tonnengewölbe des Turmes, befindet sich wohl die bedeutendste mittelalterliche Malerei in unserer Gegend. Bekannt ist die Bronnener Kapelle vor allem wegen der Darstellung eines Höllenrachens als überdimensionaler Teufelskopf. Im Volksmund auch “grüner Teufel” genannt.

Felsenbrünnlein

Felsenbrünnlein
An der Westseite der Ägidiuskapelle befindet sich ein intakter Brunnen. Die Kapelle selbst und der Ort Bronnen hat sicherlich ihre Entstehung diesem Brunnen zu verdanken. Auch der Ortsname Bronnen, der früher auch Brunnen, Prunnen oder auch Brunin, genannt wurde, ist wohl von diesem Brunnen abzuleiten. Für den, im Volksmund genannten „Kirchlesbrunnen“ entspringt die Quelle unmittelbar am Fuße der Kapellenstützmauer und war früher zugleich die Wasserversorgung des Weilers. Über eine Rohrleitung wurde bzw. wird das Wasser heute noch in einen Brunnentrog an der Straße in Richtung Abtsgmünd geleitet. Im Jahr 1906 hatten die Bürger große Sorge, dass die Nutzung der Quelle nicht mehr ausreicht. Damalige Wassermessungen ergaben eine Schüttung von 10,5 cbm/Tag. Heute plätschert das Wasser in ein mit Naturstein gemauertes Becken.

Bronnen ein Wallfahrtsort

Es ist anzunehmen, dass das Quellwasser zu damaliger Zeit eine hohe Trinkqualität für Mensch und Tier besaß Es wird vermutet, dass dem Felsenbrünnlein eine besondere Gnadenwirkung für die „fallende Krankheit“ (Epilepsie) zugeschrieben wurde, was dann eine Wallfahrt nach Bronnen ausgelöst haben soll. Die Heiligenrechnungen geben hier Aufschluss über Einnahmen und Ausgaben der Ägidiuskapelle und andere Ereignisse.

So schreiben die Geschichtsbücher der Ägidiuskapelle hierzu folgendes:

Anno 1665 biß dahin 1666 diß Jahr der Opferstock so viel erlöst habe und zwar darumb, weil die Gemaindt zu Abtsgmünd und Dewangen mit Creuz und Fahnen, ihrer unter dem Viech grasierte Krankheit abzuwenden, gelobdermasen hierhergewallfahrtet.

Leider sind die Erinnerungen über die Wallfahrten zum Hl. Ägidius und dem dazugehörigen Heilquell über die Jahre vergangen. Heutzutage entnimmt nur selten ein Wanderer einen Trunk aus dem Felsenbrünnlein. Es ist vielmehr denkbar, dass die Quelle außer zum Bewässern von Blumen und Sträuchern auch zum Kneippen verwendet werden könnte.

Die Sieben Kniefälle von Bronnen

Eine weitere Besonderheit in der Gemeinde Neuler sind die„Sieben Kniefälle von Bronnen“. Die sieben, aus Sandstein gehauene Bildstöcke, stehen in regelmäßigen Abständen von ungefähr einhundert Schritten an der Straße entlang von Neuler nach Bronnen. Das in Süddeutschland Einzigartige dabei ist, dass nicht die ganze Szenenfülle des Kreuzgangs Christi dargestellt wird, sondern sie beschränken sich auf den Fall Christi unter dem Kreuz und wiederholen diesen siebenmal. Vom Stifter Sebastian Rathgeber sagt man, er habe an der „fallenden Sucht“ (Epilepsie) gelitten. Aus diesem Grund hat er die „Sieben Fälle“ von 1724 – 1730 bzw. 1776 erstellen lassen.

Lourdes-Grotte

Lourdes-Grotte
Am Ortsausgang von Bronnen, Richtung Abtsgmünd (gegenüber des Gasthauses Ebert), liegt von mächtigen Laub- und Nadelbäumen idyllisch,umgeben, die über 100 Jahre alte Lourdes-Grotte der Familie Bernhard Barth. 1905 stiftete sie Josef Barth aus Dankbarkeit für eine Wallfahrt ins Heilige Land und nach Lourdes. Erbauer war Maurer Huber aus Wallerstein, der die Statue der Muttergottes von Lourdes kunstvoll in Tuffsteinmauerwerk eingerahmt hat.

Weitere Bilder von Bronnen

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Oberer Kohlwasen
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Gasthaus Ebert
Binderhof
Binderhof
Hinweistafel Lourdes-Grotte
Altarinnenraum St. Ägidiuskapelle
Grüner Teufel Altarinnenraum
Hirtenweiher
Sturzweiher
Muttergottesstatue
Lourdes-Grotte
Bildstock der Sieben Kniefälle