Ebnat – sangesliebe bronnen 1926

Ebnat

Aus dem Geschichtsbuch:

Erste Nennung im 13. Jahrhundert

Der Weiler Ebnat findet im 13. Jahrhundert die erste schriftliche Nennung. Da der Ort hart am Hangabbruch zum Kochertal liegt, lässt sich vermuten, dass der Ortsname vom altdeutschen „ebanoti“, was so viel wie „Ebene“ heißt, abzuleiten ist. Der kleine Weiler zählt zirka 60 Einwohner und besitzt mit dem Unteren Kohlwasen ein Außengehöft, das in den 80er Jahren durch feierliche Maiandachten an der hofeigenen Lourdes-Grotte bekannt geworden ist. In der Mitte des Ortes, auf einer mit Steinplatten eingefassten Anhöhe, befindet sich eine kleine Kapelle.

St. Wendelinkapelle

Die Kapelle ist dem hl. Wendelin und der schmerzhaften Muttergottes geweiht und wurde laut Pfarrchronik von Neuler im Jahre 1757 erbaut, nachdem der Augsburger Bischof im selben Jahr die Baugenehmigung erteilt hatte. Ein Stein mit der Jahreszahl 1758 an der Südwand der Kapellenmauer, erinnert wohl an die Fertigstellung des christlichen Gebäudes. Aufgrund eines Versprechens von 6 Bauernfamilien von Ebnat, die durch schwere Krankheiten und gefährlichen Viehseuchen in Bedrängnis geraten waren, wurde die Kapelle vom damalige Bauer Melchior Bolsinger und dessen Ehefrau erbaut. In der Mitte des 18. Jahrhunderts kaufte die Familie Dambacher den Hof auf. 1885 erwarb dann die Familie Strobel aus Gaishardt von einem Hofhändler den Hof bei der Kapelle. Heute wird das Kirchlein, von den Ebnatern in gemeinschaftlicher Verbundenheit gehegt und gepflegt.

 

 

 

 

 

Zerstörung im 30 jährigen Krieg

Im 30 jährigen Krieg blieb auch Ebnat nicht verschont. Die Schweden kamen, plünderten und zündeten alle Gehöfte an. Noch heute zeugt das Steinkreuz, im Volksmund auch Schwedenkreuz genannt, am Schlierbachweg von diesen schweren Zeiten. Nachdem die Kriegszeit weitgehend überstanden war, kam die Pest. Nur wenige Bürger überlebten, da sie sich in den Wäldern versteckt hatten. Anfang des 17. Jahrhunderts siedelten sich erstmals wieder Bauern in Ebnat an.

 

 

 

 

 

Die Legende vom „Baufeldmännlein“

Als sich früher, nach getaner Feldarbeit, die Bauern mit ihren Familien von den Feldern des Baufeldes her (Benennung der Fluren in Richtung Niederalfingen) auf den Heimweg machten, waren sie erschöpft und müde. Die eingespannten Rösser zogen stolz den mit Mensch und Gut besetzten Wagen, so dass auf der ebenen Strecke für alle eine Möglichkeit der Erholung gegeben war. Zum Staunen der Wagengäste zeigten dann plötzlich die vorangehenden Gäule beim Ziehen des Wagens unerklärliche, aber sehr große Erschöpfung. Somit war die Legende des Baufeldmännleins geboren. Dieses kleine, aber durchtriebene Männlein, hängte sich mit voller Kraft während der Fahrt an den Wagen, so dass die Rösser fast zum Stillstand kamen. Nach großer Aufregung verschwand dann der Gnom unerkannt im naheliegenden Wald und die Fahrt konnte wieder aufgenommen werden.