Chronik – sangesliebe bronnen 1926

Chronik

Gründung im Jahr 1926

Seit dem Jahr 1926 verbindet die Dörfer Bronnen und Ebnat mit ihren umliegenden Gehöften in freundschaftlicher Weise der Gesangverein Sangesliebe Bronnen und Umgebung e.V.

Die Geschichte des Vereins war die ersten Jahre eng mit der Schule in Bronnen verbunden. Das Schulhaus wurde 1870 erbaut, nachdem sich die Dörfer Ramsensrtrut, Bronnen und Ebnat aus dem Schulverband in Neuler gelöst hatten. Der Lehrer Josef Keicher, der bis 1925 in Bronnen gewirkt hatte, kritisierte, dass in Bronnen und Umgebung kein Talent zum schönen Ideal des Gesangs vorhanden sei. Doch der neu eingesetzte Hauptlehrer Josef Hieber bewies das Gegenteil, als er mit 25 bereitwilligen und singbegeisterten jungen Männern mit Beginn der ersten Singstunde am 12. Februar 1926 einen Gesangsverein gründete.

Der erste Auftritt erfolgte bei der Einweihung des Kriegerdenkmals in Ramsenstrut. Weiter folgten Auftritte in Gaishardt wo nach einem solchen Ausflug der Chronist vermerkte:

„Nur im Gesang ist Freude und Friede zu finden, und unser Herrgott in dieser Hinsicht so großzügig für uns gesorgt hat. Das Wort Gesang klingt wie Stahl und Eisen und versetzt den Menschen in höhere Stimmung. Die Seele wird geadelt und es ergießt sich im Wohlklang der Freude und des Glücks zu den schönsten Blüten himmlischer Seligkeit.“

Fahnenweihe im 29. Mai 1932

Schon am 13. November 1926 wurde in Schwäbisch Gmünd für 550 Mark ein lang ersehntes Harmonium gekauft, was für den Verein keine Kleinigkeit war.

Am 20. März 1932 war ein Vertreter der Fahnenfabrik Junker & Co in Bronnen und es wurde eine Seidenfahne für 630 Mark gekauft. Als Tag der Fahnenweihe legte man den 29. Mai fest. Dazu wurden 30 Vereine eingeladen. Der Tag der Fahnenweihe wurde mit Böllerschüssen morgens um halb acht Uhr eröffnet. Man ging im geschlossenen Zug nach Neuler wo man vom Patenverein Liederkranz Neuler empfangen wurde. In der Pfarrkirche erhielt die Fahne die Weihe durch den Hochwürdigen Herrn Pfarrer Pfitzer. Nach der Enthüllung der Fahne nahm der Fähnrich Anton Barth diese mit Stolz entgegen und es wurde der Fahnenschwur gesungen: „Hebt das Herz und hebt die Hand“. Im Festgarten herrschte reges Leben und es wurden 1700 Liter Bier getrunken. Der Chronist schreibt hierzu:

„Nicht für kurze Zeit haben wir dies errungen, sondern spätere Zeiten und Generationen mögen das Dasein des Vereins und der Fahne zeigen mit dem gleichen Mut wie wir es errungen haben“.

Die Zeit während des Krieges

Auch das Dritte Reich ging nicht spurlos am Verein vorüber. Der Vorstand hieß nun Vereinsführer. Am 18. Juni 1936 war Wertungssingen in Neresheim, dort erhielt man für das Lied: „O Straßburg du wunderschöne Stadt“ die Note „Gut“. Es herrschte große Freude darüber, da Bronnen mit 18 Sängern der kleinste Verein war. 1939 konnte bei einem Sängerfest in Hofen nicht mehr gesungen werden, da schon zu viele Mitglieder zum Wehrdienst eingezogen wurden. Von da an kam wegen des Krieges kein Vereinsleben mehr zustande. Nach Kriegsende 1946 versammelten sich die alten Sangesbrüder, um über den Weiterbestand des Vereins zu sprechen, wo dann auf Anregung des Dirigenten Josef Hieber wieder Singstunden abgehalten wurden. Am 17. Juli 1949 gründeten beim ersten Waldfest in Adelmannsfelden die Gesangvereine: Adelmannsfelden, Bronnen, Gaishardt und Pommertsweiler die Gemeinschaft des Waldbundes, was dann jährlich in einem anderen Ort des Bundes auf unterschiedliche Art gefeiert wurde. 1951 schieden die Sänger des Nachbardorfes Ramsenstrut aus dem Verein aus und gründeten mit dem Gesangverein Ramsenstrut einen eigenen, eigenständigen Verein.

30 jähriges Jubiläum

1952 übernahm Anton Hänle für 7 Jahre das Amt des Vorstandes. Zu seinen größten Leistungen zählte die Organisation und Durchführung des 30 jährigen Jubiläums, das am 26. und 27. Mai 1956 in Form eines Gartenfestes gefeiert wurde. Der damalige Pfarrer Zodel bat in seiner Festpredigt darum:

“Der Verein möge immer ein gutes Beispiel geben und für die Jugend wertvoll wirken“.

Nachdem dann in den Folgejahren Josef Hieber als Oberlehrer der Volksschule Bronnen in den wohlverdienten Ruhestand getreten war, bat er auch um die Entbindung von seiner Chorleitertätigkeit und im Januar 1964 stand folglich der erste Chorleiterwechsel bei der Sangesliebe an.

Als Vereinsgründer hatte er fast 40 Jahre für den Verein gelebt. Er war nicht nur Dirigent, sondern oft auch noch Kassierer und unermüdlicher Motor des Vereins.

Erster Chorleiterwechsel nach 40 Jahren

Mit Josef Angstenberger aus Wöllstein fand man einen guten Nachfolger.

Das 40-jährige Vereinsjubiläum wurde 1966 vom heute noch aktiven Sänger Josef Abele als damaligem Vorstand mit einem glanzvollen Festwochenende begangen. Ebenso das 50-jährige Bestehen im Jahr 1976. Organisiert vom heutigen Ehrenvorstand Gebhard Fuchs war das Fest ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte. Nicht nur das Gastspiel der „Original Oberkrainer“, sondern auch das ganze Festwochenende mit seinen 43 teilnehmenden Vereinen sprengte den üblichen Rahmen.

Im Jahr 1982 verabschiedete die Sangesliebe Bronnen ihren Chorleiter Josef Angstenberger, der nach 20 erfolgreichen Jahren altershalber um seine Ablösung gebeten hatte.

Mit Matthias Schimmel das erste Konzert

Mit Matthias Schimmel übernahm ein noch sehr junger Dirigent die musikalische Leitung der Sangesliebe. Ihm gelang es das musikalische Niveau weiter bedeutend anzuheben. Durch das einbringen moderner, wie klassischer Chorliteratur, war es möglich schon 1983 in der Schlierbachhalle in Neuler das erste Chorkonzert der Vereinsgeschichte zum Thema „Harmonien unseres Lebens“ erfolgreich auszurichten. Auch legte dieser Chorleiter Wert auf sakrale Chöre, so dass in den Folgejahren auch mehrere Festgottesdienste in der Pfarrkirche mitgestaltet wurden.

Schon 1985 wurde das 2. Chorkonzert bestritten. Damit wurde die Tradition begründet, alle 2 Jahre ein Konzert auszurichten. Dabei kamen bekannte Chorwerke aus Oper, Operette aber auch volkstümliche und zeitgenössische Musik zur Aufführung.

Ein Vereinsheim wird gebaut

Eine neue Heimat fand der Verein mit der Fertigstellung seines Vereinsheimes im Jahr 1990.

Durch großes Engagement der Vereinsfamilie mit tausenden freiwilligen Arbeitsstunden war es möglich, dem Chor optimale Probenräumlichkeiten zu schaffen. Auch wurde somit den Mitgliedern die Möglichkeit gegeben, kleinere Feiern in privater Atmosphäre abzuhalten. So fand der neue Chorleiter Gebhard Schmid optimale Arbeitsbedingungen vor, als er 1990 den Dirigentenstab übernahm. Auch er knüpfte Übergangslos an die Abhaltung von Chorkonzerten an, bei denen zum Teil unter Mitwirkung von Nachbarvereinen Auszüge aus „Carmina Burana“, der Operette Carmen, der Zauberflöte, sowie Teile von Musicals wie „West Side Story“ zur Aufführung kamen. Es gab dazu immer beste Kritiken und Kommentare wie: „Hut ab vor diesem Chor“. Chorleiter Schmid begründete mit ausgesuchten Sängern den „kleinen Chor“ der auch heute noch bei den Konzerten, wie bei Feiern und Veranstaltungen gesanglich für aufgelockerte und heitere Stimmung sorgt.

Im Jahr 2002 bat Vorstand Uli Schlipf um seine Ablösung als Vereinsvorsitzender, nachdem er 8 Jahre lang den Verein umsichtig und mit vielen neuen Ideen erfolgreich geleitet hatte.

Neuer Vorstand: Hubert Fuchs

Als Nachfolger konnte der mit 32 Jahren junge Hubert Fuchs als neuer Vorstand gewonnen werden. Es entstand eine fruchtbare Zusammenarbeit mit dem erfahrenen Chorleiter Gebhard Schmid. So wurden nicht nur regionale kulturelle Veranstaltungen organisiert, sondern auch das Singen in Chorgemeinschaft, wie beim Chorfest des Eugen-Jaekle Gaues in Heilbronn. Dass beim Gesangverein Sangesliebe Bronnen anspruchsvolle Chormusik in lockerer Atmosphäre mit Chorleiter Gebhard Schmid erarbeitet wird, hatte sich zwischenzeitlich herumgesprochen, so dass auch aktive Sänger aus den Großräumen Ellwangen und Aalen beim Chor mitwirkten.

Eine Bereicherung wurde auch das Angebot, Freizeitaktionen für die ganze Vereinsfamilie anzubieten. Dies geht vom Lagerfeuerabend mit Kindern bis zu Skiausfahrten, einem Fußballspiel mit der Dorfjugend bis zur Senioren- und mehrtägigen Hüttenwanderungen.

Ein wichtiges Ziel blieb weiterhin die Abhaltung von Chorkonzerten. Hatte man doch im März 2007 ein richtiges Erfolgserlebnis mit dem Konzertabend unter dem Motto „Bella Italia“. Beeindruckt war das Publikum nicht nur von der Musik, die sich von der Klassik bis zum Schlager spannte, sondern auch von dem Flair der Halle, die ,mediterran ausgeschmückt, das richtige Ambiente für einen italienischen Abend ausstrahlte. Auch der kleine Chor punktete beim Publikum mit Amore und viel männlichem Charme.

Eine musikalische Meisterleitung: Das Konzert „Leinen los“

Beim Konzert „Leinen los“ im März 2010 vollbrachte Gebhard Schmid eine Meisterleistung in chorischer Hinsicht, sowie Hubert Fuchs in der Organisation. In der Vorbereitungsphase gelang es, gleich ein Dutzend zum Teil noch sehr junger Sänger für eine Teilnahme am Konzert zu gewinnen. So dass der Chor mit 42 aktiv singenden Männern auf der Bühne stand. Zusammen mit dem Männerchor Cäcilia Dalkingen wurde vom klassischen Seemannslied, über Shantys, bis zum Schlager und Solobeiträgen in perfekter Weise ein sehr breites Repertoire dargebracht.

Leider kündigte Ende 2010 kurzfristig und für alle überraschend Chorleiter Gebhard Schmid seinen Abschied bei der Sangesliebe an. Die 22 Jahre Chorleitung auf hohem Niveau hatten bei seiner Gesundheit einen negativen Tribut gefordert. Bei der folgenden Jahresschlussfeier wurde Schmid entsprechend würdig und emotional verabschiedet.

Weiter erfolgreich mit Chorleiter Kilian Baur

Doch schon bei der Jahreshauptversammlung im Januar 2011 konnte Vorstand Hubert Fuchs einen neuen Chorleiter vorstellen. Es war dies der junge Musikstudent Kilian Baur, der in der Vereinsarbeit schon eine gewisse Erfahrung mitbrachte. Es zeigte sich schon in den folgenden Monaten, dass der Verein in gesanglicher, wie kameradschaftlicher Hinsicht weiterhin auf Erfolgskurs bleiben wird. Bestätigt wurde dies beim Konzert „Stimmencocktail“ der Sängerlust Treppach im November 2012, als man dabei nahtlos an die Erfolge vergangener Jahre anknüpfen könnte. Mit einer hervorragenden, wie auch zeitgemäßen Chorliteratur feierte der junge Chorleiter auch beim ersten, eigenen Konzert „Bergheimat“ im Jahr 2014 einen grandiosen Einstand in der Schlierbachhalle in Neuler. Mit schwungvollem modernem, sowie auch traditionellem Liedgut, erntete Kilian Baur, sowie der Chor stehende Ovationen der begeisternden Zuhörer in einer randvoll besetzten Schlierbachhalle.

Gewohnt von Konzerten vergangener Jahre, zeigte sich auch diesmal die Halle in traumhaften, passenden Ambiente. Im Sog dieses nahezu perfekten Konzertabends konnte der Verein auch wieder weitere Sänger dazu gewinnen, so dass die Sangesliebe derzeit 45 aktive Sänger zählt.

Blick in die Zukunft

Es wurde viel geleistet in den vergangenen 90 Jahren Vereinsgeschichte. So soll es auch in Zukunft weitergehen. Besonders die Jüngeren unter den Vereinsmitgliedern haben noch einiges vor. Dabei ist man aber immer wieder auch auf die Unterstützung der örtlichen Bevölkerung angewiesen. Sei es durch eine tatkräftige Mitarbeit oder durch den Besuch von Veranstaltungen. Für die Treue und Freundschaft zur Sangesliebe Bronnen bedankt sich der Verein bei allen Helfern, Besuchern und Freunden. Für die Zukunft wünschen wir uns, dass immer wieder neue Mitglieder zum Verein dazu kommen und somit die erfolgreiche Vereinsgeschichte fortleben kann.

Die Grundlagen dafür sind gelegt und man blickt bei dem Gesangverein Sangesliebe Bronnen voller Zuversicht in die Zukunft.